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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 337

1837 - Heidelberg : Winter
357 Europa. Italien. 7. Republik San Marino. Sie liegt in der Lcgation Urbino im Kirchenstaate, enthält l‘/8 lllm. mit 7000 katholischen Einw. und steht unter dem Schutze des Pabstes. Sie hat an der Spitze des hohen Rathes, der aus Patriciern, Bürgern und Landleuten besteht, und dem engern Rath von 12 Gliedern, 1 Capitano, alle drei Monate wechselnd, und 2gonfalioneres (Panncrherrn). Einkünfte': 50,000 Gulden. Jeder Bürger ist Soldat. St. Niarino (Villa Marii), Hptst. auf einem Berge mit einem einzigen Zugang, gegen 6ooo E. hat 3 kleine Castelle und in der Haupt- kirche die Statue und das Grab des heil. Einsiedlers Marinns, wel- cher sie im Jahr 43o gründete. Weinbau. Vier Dörfer gehören dazu. 8. Das Königreich beider Sicilien. Es besteht ans dem Königreich Neapel in Unteritalien und der Insel Sicilien. Grenzen: im 9t. der Kirchenstaat, Tosca, nisches und adriatisches Meer; im O-, S. und W.-das mittel- ländische Meer. Flächeninhalt: 2000 lum. Einwohnerzahl: 7,500,000 katholische Christen, Albaneser (80,000 an der Ost- küste) und Inden (2000). Es sind 24 Erzbischbse (worunter der Erzbischof zu Palermo Primas des Königreichs ist), 35 Jm- mediat- und 40 Suffragan-Bischöfe. Mehrere Mönchsorden sind hergestellt. Universitäten: (Akademie der Wissenschaften) zu Neapel, Palermo und Catania. 4 Lyceen und 13 Kollegien. Treffliche Musik; Zeichnungs-Akademie in Neapel. Bibliotheken und Kunstsammlungen. Der Boden ist an vielen Orten vulkanisch, aber dennoch, ausser der apulischen Ebene, die zur Schafzucht benuzt wird, sehr fruchtbar, und liefert viele besonders südliche Produkte. — Industrie und Fabriken sind wenig bedeutend, jedoch im Zunehmen. — Der Handel, in Neapel passiv, in Sicilien mehr aktiv, meist von Ausländern betrieben, ist besonders wichtig in Landesprodukten: Getraide, Baumöl, Südfrüchten, Wein, (z. B. Lacrimä Christi am Vesuv), Reis, Baumwolle, Zucker- rohr, Safran, Pferden, Korallen re. — Handelsstädte: Neapel, Messina, Palermo, Catania, dann die Häsen: Manfredonia, Gallipoli, Siragossa, Trapani, Salerno, Bari, Taranto, Bar- letta rc. — Münzen: Dnkati (I st. 37 kr.), Scudi (2 fl. 20 kr.). In Sicilien: Unzen (4 fl. 48 kr.). Tari (11 »/? kr.). Verfassung. Die Regierung ist unumschränkt-monarchisch. Der König Franz Ii. seit 1830 bedarf keiner Krönung und der Thron ist für Prinzen und Prinzessinnen erblich. Der Kron- prinz heißt Herzog von Calabrien. Der Adel ist sehr zahlreich, über 100 Fürsten, 150 Herzoge, 600 Marchesen, Grafen und Baronen. — Es sind 5 Ritterorden: des heiligen Januar; der Cvnstantinische; des heil. Ferdinand; Franz des ersten und beider Sicilien. — Staats-Einkünfte: über 30 Mill. Gulden. — Land- macht : 30,000 M. und eine Ralionalmjlitz. Feste Pläzc: Gaeta,

2. Geschichte des Mittelalters - S. 115

1882 - Freiburg : Herder
Italienische Staaten. 115 Florenz, Mantua und Ferrara. § 41. Florenz erlangte seine große Bedeutung gleich nach dem Untergang der Hohenstaufen, bezwang nach einem beispiellos hartnäckigen Kriege Pisa und eroberte das ganze Flußgebiet des Arno. Florenz war der Hauptplatz der Wollen- und Seidenweberei und mit Genua der großen Geldgeschäfte. Die Verfassung verwandelte sich in immer- währenden Parteikämpfen in eine vollständige Demokratie; die Bürger- schaft wnrde aber endlich so ermüdet, daß sie sich die Herrschaft des Cosimo di Medici, des reichsten Mannes seiner Zeit, gefallen ließ. Seine Nachkommen, die Medice er, behaupteten die Herrschaft und erwarben sich als Beschützer der Künste und Wissenschaften einen unsterblichen Namen, besonders Lorenzo der Herrliche (1469—1492). Mit den Mediceern wetteiferten die Herzoge von Este oder Fer- rara, welche über Ferrara, Neggio und Modena geboten, in Glanz, Reichtum und Gunst für Künste und Wissenschaften, sowie in schlauer Politik. In Mantua herrschten seit 1328 die Gonzaga, die von dem Kaiser 1434 den markgräflichen, 1530 den herzoglichen Titel er- hielten. Der Kirchenstaat. § 42. Nach der Rückkehr von Avignon gelang es den Päpsten nur mit großer Mühe, ihre Autorität in dem Kirchenstaate wiederher- zustellen, indem die mächtigen Adeligen widerstrebten und das römische Volk republikanische Bewegungen versuchte. Die Einziehung der großen Lehen gelang jedoch allmählich, und als Julius Ii. (1503—1513) Bologna, Ancona, Perugia und Ferrara erwarb, gab er dem Kirchen- .staate seineu größten Umfang. Neapel und Sicilien. § 43. Das schöne Königreich Neapel war seit 1345 durch Thron- streitigkeiten und Revolutionen zerrüttet, während auf Sicilien, dessen Bewohner 1282 die Herrschaft Karls von Anjou (S. 78) abgeschüttelt hatten (sicilische Vesper), das Haus Aragonien herrschte. Als Rene von Anjou (1442) aus Neapel durch deu Aragouier Alfons Y. ver- trieben wurde, vermachte er seine Ansprüche dem französischen Könige. Damit beginnt der Kampf der spanischen und französischen Könige um Neapel und Sicilien. Gleichzeitig machte der französische König, der mütterlicherseits von der' Prinzessin Valentine Sforza abstammte, auch Ansprüche ans Mailand, und wirklich bemächtigten sich die französischen Könige Karl Viii. und Ludwig Xii. für kurze Zeit der Oberherrschaft über ganz Italien (1495—1507). 8*

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 136

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
136 Sdiittlcre ©efctii^te. S3icrtev $tbfcf)nitt. £aufe Sancafter; bagegen fan! in den Kriegen der beiben Stofen die 3af)l und die Sltacbt der Sarone, tnbem bamals der fünfte Зфеи aiier Sänbereien burtf) ©onftscation tit die -§ünbe bes Könige fam. @o f»ob fiф gleichzeitig das Äönigthum und der 53ürgerftanb. §. 88. Spanien, S3ei bet (Eroberung Spanieng Ьигф die Araber 711 (f. §. 57. 58.) hatte ftd) nur in den ©ebirgen 2iffurieng ein fleineg gotbi|'d)eg 9feich unabhängig erhalten, beffen Jpauptffabt Doiebo, feit 900 2eon trat. Sson biefec $eit big zum ©nbe beg fünfzehnten Зфьг; hunbectg fampften die ßhrijlen faft ununterbrochen mit den 2fca= bern, und entriffen ihnen eine ^rooinz nach der andern. @фоп im loten Srththtmbert bejlanb neben dem $отдшф Seon die ©rafi^aft 23urgog ober Gfaffitien; aug der (рат(феп Sdfarf Äarlg beg ©rofen ging bag .^ошдшф S^aoatra und die ©raf= fфaft Barcelona ht^or, und htttzu fam im Ilten Зл(к1)ип; bert поф bag Лошдшф 2iragonien. 1. Dag ^отдшф 2fragonien mürbe 1137 mit Gatalonien (©rafi^aft ¿Barcelona) oereinigt, ,5a fob I. eroberte die ¿Balearen und (1238) Valencia, ¿peter Iii. 1282 Sicilien (f. §. 74)j Ьоф ftanb biefe^nfel unter befonberen Königen aug агадот(фет Stamme, und mürbe erfl 1409 mit dem 9?е1фе oereinigt, llmg 5<Фс 1300 ermarben die Könige oon 2fragonien аиф Sarbinien. 2. Dag $ошдшф (üaftilien mürbe 1037 Ьигф gietbinanb den ©rofen mit 2eon oereinigt. Unter gerbinanb und feinen 9?аф= folgern mar Don üiobrigo oon ¿Bioar, genannt der Gib (f 1099), der @фгесьеп bet Araber; Solebo mürbe erobert, und die Araber (befonberg Ьигф die Ovitterorben 2flcantara, ©alatraoa, San Зф30 bi ßompofiella) bei ¿Eolofa an der Sierra Sdtorena 1212 in einer blutigen Sфlaфt gefфlagen, in der gegen 200,000 Araber fielen. Umg ^ahr 1250 eroberte gerbinanb der ^eilige Grfiremabuta, ¿Wut; eia und 2inbaluften, fo bajj die Araber auf ©ranaba Ье[фгап^ maren. 3. Sfitbella oon Gaffilien, (feit 1469) mit $erbinanb dem $афоп(феп oon 2fragonien oermdhlt, eroberte 1492 ©ranaba, die le|te таип[фе ¿Beft'hung in Spanien; gerbtnanb aber ocreinigte 1504 Neapel mit feinem 9?егфе. 9£аф Sfabellag Seobe (1504) mürbe erft ihr Sфmiegerfohn, ¿Philipp bet @фопе oon 1эе|^ге(ф, ©emahl der mahnftnnigen Зсфйппа, und alg biefer (1506) flarb, Ьигф die

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 296

1824 - Bonn : Weber
296 Der Herzog Sigismunb von Oestreich-Tyrol thut auf alles durch die Schweizer Entrissene Verzicht, und beide garanticen sich wechselseitig ihre Besitzungen. *480 Erster Subfidienvertrag mitfrankreich. Der Ausbruch eines neuen Bürgerkriegs wird 1461 durch den Stanzer Vergleich (Claus von der Flüe) verhindert, und Solothurn und Freyburg in den Bund ausgenommen. In dem Kriege mit Maximilian I. schließt 1493sich Graubündten an die Eidgenossen an. M. endigt den unglücklichen Krieg mit den Schwei- 1499 zern durch den Frieden zu Basel, worin er den Thurgau abtritt. 150t Basel, Schafhausen 1513 und Appenzell werden in die Eidgenossenschaft ausgenommen. Die Schweizer, welch» als Bundesgenossen des 1510 (Papstes an den italienischen Kriegen seit 1510 Theil 1513 nehmen, werden durch die Schlacht bei Nova r a Herren von Mailand, erwerben Bellinzona, Veltlin und Chtavenna, müssen aber nach der Niederlage bei 1515 Ma rig n ano Mailand wieder raumen, und schließen mit Franz l. den Frieden zu Fr eh bürg, der sie zu beständigen Bundesgenossen Frankreichs 1517 macht. Ii. Frankreich. 1271 (Philipp Iii. der Kühne, 1271 — 1285, ver- einiget alle Lheile der Grafschaft Toulouse auf 1273 immer mit der Krone. Durch die Verbindung des Kronprinzen (Philipp mit Johanna der Erbin von Navarra kommt dieß 1274 Königreich zu Frankreich. 1276 (p. bekriegt Castilien 1284 und Aragon ohne günstigen Erfolg. 1265 (Philipp Iv. der Schöne, 1285 — 1314, beendigt den Krieg mit Castilien und Aragon. Die Franche Comte und Lyon, bisher Theile Deutschlands, unterwerfen sich der französischen Herr- " 1292 schaft. 1293 (P. kämpft glücklich gegen Eduard I. von Eng-

5. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 315

1816 - Breslau : Holäufer
3t5 Iv. Kceuzzüge und Mogolen. Teutschland stand L u c ca, das unter Begünstigung teutschee Könige sich vergrößernde Regentenhaus von Savoyen ss. rozan und Montferat ss. 1150^. Aus dem ss. 1050) aufblühenden Hause Este eignete sich Odizzolll H1288] die schon früder von Mkgr. Fulco sft. n. i!Z4si erworbene Herrschaft über Modena zu. — Genua frey [f. 1238] und fortwährend Schauplatz hartnäckiger Reibungen zwischen Volk und Adel, erhob sich im Kampfe mit Pisa [1170 — 1292 s! und Venedig si2v6— 1381] zu einem reichen und sbcs. f. 1261} mächtigen Handelsstaate. — Venedig' s Verfassung wurde nicht ohne blutigegewaltthätigkeiten zwei- mal umgeftaltet; aus beschränkter Demokratie [1172] ging Erb' Aristokratie st 1297 f. I hervor. Die durch hochherzige Männer geleitete Republik wurde Seemacht vom Ersten Range und erwarb sich durch lebhaften, weit ausgebreiteten Handel großen Nationalreichrhum; sie stand an der Spitze der lombardischen Städte ss. 1167], zeigte im Kampfe mit dem kaiserlich - gesinnten Genua eine unversiegbare Kraft und bemächtigte sich s 1204 fü.] der Herrschaft auf dem mit- telländischen Meere und des levantischcn Handels. Durch die von Genua unterstützte Wiedereinsetzung der Paläologen in das griech. Kaiserthum s 126k ] wurde ihre Alleinherrschaft zur See sehr beschrankt. — 11 n ter - Ita! ie n kam nach Aussterben der normannischen Dynastie mit Wilhelm Ií [1189], an die Hohenstaufen und hatte unter Hein- rich Vi s 1193] urt> Friedri chii [1198 — 1250] ferne herrlichste und glücklichste Zeit; aber dieses Fürstengeschlecht unterlag im Kampfe mit der Pabstmacht; Conradin, En- kel Friebrich's Ii, starb auf dem Blutgerüste sd. 29 Oct. 1269] und der vom Pabfte als Lehnsherren beschützte Carl v. Anjou beherrschte ss. 1265] beide Sici'lien, bis sich Sici- lien durch die Blut-Vesper s d. 30 Marz 1282^ losriß und Peter von Aragonien als Oberherren anerkannte. S. §-63 N. — Ricordano Malefpini Iítoria Florentina. Flor. 1568. 4 u. s w. — Savoyen: S. Guichenvn 1660. Modena: L. A. Muratori ,i?r7 st; Gir.^Tiradvsch i

6. Mittlere und neue Geschichte - S. 84

1877 - Leipzig : Senf
84 Mittlere Geschichte. Mähren, Schlesien und die Lausitz standen zwar unter der Hoheit des Reichs, gehörten aber zu keinem dieser Kreise). Auch Abgaben Behufs der Kriegsführung, die Römermonate, wurden eingeführt. Die Eidgenossen, 1481 durch den Zutritt von Solothurn und Freiburg verstärkt und durch den frommen Einsiedler Nicolaus von der Flüe damals vor Zwietracht bewahrt, widerstanden der Erhebung der Römermonate siegreich im Schwabenkriege gegen Max 1499 und schlossen darauf ihren Bund gegen das Ausland, als sie 1501 noch Basel und Schaffhausen und 1513 Appenzell in denselben ausgenommen hatten. Von 1513— 1798 bestand die Schweizereidgenossenschaft aus 13 Kantonen, den zugewandten Orten, wie Neufchatel, Graubündten, Genf, Wallis (beide erst 1535 von den Eidgenossen dem Herzoge von Savoyen entrissen) und St. Gallen (unter einem Abte) und Unterth anen, wie der Thur-und Aargau, Tessin und das Waadtland. Die Schweiz hatte sich 1499 der That nach vom deutschen Reich losgerissen, aber erst 1648 wurde diese Trennung völlig anerkannt. In Italien hatte 1494 Frankreich die Uebermacht erlangt. Das seit Karln von Anjou, dem jüngeren Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich, in Neapel herrschende Hans Anjou war durch ein Testament der mit ihren Verwandten unzufriedenen Königin Johanna 11., der Guten, 1435 an König Alp ho ns V. von Arrag on gekommen, der es bei seinem Tode 1458 seinem natürlichen Sohn Ferdinand hinterließ, während Alphons Bruder Johann in Arragon folgte. Als bei dem Aussterben der Anjous ihre Ansprüche auf Neapel 1481 an den König von Frankreich Ludwig Xi. gefallen waren, benutzte sie dessen Nachfolger Carl Vlll. zum Zuge nach Italien, von Ludwig Moro, dem Oheim und Vormund des Herzogs von Mailand, Johann Galeazzo Sforza, aufgefordert, um 1494 in einem raschen Zug Neapel zu erobern. Doch die Politik Ludwig Moro's, der uach Wegräumung eines Neffen Herzog von Mailand geworden, verband jetzt die italiänischen Mächte gegen Carln und dieser bahnte sich nur mit Mühe durch seinen Sieg bei Fornuovo 1495 den Rückweg nach Frankreich. Als ihm daselbst 1498 Ludwig Xii. gefolgt war, benutzte derselbe die Ansprüche seiner Mutter, einer rechtmäßigen Schwester des letzten um 1447 gestorbenen Herzogs von Mailand aus dem Hause Visconti (die Sforza's konnten auf Mailand ihr Recht nur aus der Hei-rath des Franz Sforza mit einer natürlichen Tochter des letzten Visconti begründen), um 1499 Mailand zu erobern. Ludwig Moro, un-terdeß Schwiegervater de^Kaisers Maximilian geworden, da dieser kurz vorher die Hand seiner Tochter Bianca mit einer reichen Aussteuer er-

7. Abriss der Geschichte des Mittelalters von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 46

1878 - Leipzig : Siegismund & Volkening
46 § 18. Uebergang aus dem Mittelalter in die neuere Zeit etc, rivalisirender Staaten gebildet. Nach dem Tode des Papstes Alexander Yi. (für dessen ruchlosen Sohn Cesare Borgia der Florentiner Macchiavelli, sein Buch ,il Principe' schrieb) und des kriegerischen Julius Ii. war Papst: Leo X. Medici, Pracht und Gelehrsamkeit liebend. In Norditalien war nach den Visconti’s der condotiere Franzesco Sforza (1450) Herzog von Mailand geworden; aus dessen Familie nahm Maximilian seine zweite Frau. In Venedig, mächtig sowohl auf der terra firma (Pavia, Verona, Friaul), als auch auf dem Meere (Corfu, Cypern) herrschte eine festgeschlossene Oligarchie der Nobili (die Zehn, Staatsinquisition, Ursprung der Diplomatie); dagegen sank seine Eivalin Genua durch den Aufschwung der türkischen Macht. Die Herzoge von Savoyen, obgleich Reichsvicare über Turin, Nizza, Wallis, Waadt und Genf, standen in nur schwacher Verbindung mit dem Reiche. Die Republik Florenz, welche Pisa endlich unterworfen hatte, war durch Cosimo Medici und seinen Enkel Lorenzo Medici (stirbt 1492) in eine Monarchie verwandelt (der Reformator Sava-narola wird hingerichtet). In Ferrara herrschte die herzogliche Familie Este (Tasso, Ariosto). Neapel war seit dem Aussterben des Hauses Anjou durch Adoption an die Könige von Arragon gekommen, welche schon Sicilien besassen. Die Eroberung Neapels durch den französischen König Karl Viii. (stirbt 1498) und dann durch Ludwig Xii. (stirbt 1515) führte zu wechselnden Bündnissen und Kriegen (z. B. Ligue von Cambray 1508 gegen Venedig), welche damit endeten, dass Ferdinand der Katholische von Arragon Neapel, und Franz I. von Frankreich durch seinen über Maximilians Schweizer zum Theil mit deutschen Landsknechten erfochtenen Sieg bei Marignano 1515 Mailand erhielt. Die mittelalterlichen Kriegsschöpfungen haben sich in diesem Kampfe als nicht ausreichend bewiesen. Die ritterliche Reiterei erliegt dem schweizerischen Fussvolk, und es bilden sich Fusssoldaten von Handwerk; in Italien condotieri, in Deutschland die „frommen und rechten Landsknechte“ mit eigenthiimlichen Gesetzen und Sitten; sie vermehrten die ohnehin grossen Uebel der damaligen Kriegführung. Ebenso kehrte sich die Erfindung des Schiesspulvers gegen die Ritter und später auch gegen die deutschen Städte, welche ausserdem durch die Veränderung der Handelswege (1498 Umseglung des Capo di Buena Esperanza und 1492 Entdeckung von Amerika) und den dadurch verminderten Metallwerth in ihrem Wohlstand allmählich sanken, zumal die norddeutschen Hansestädte. Gleichzeitig erweiterte sich durch diese Entdeckungen der Kreis der damaligen Vorstellungen; neues Wissen trat ein, unabhängig und selbst im Gegensatz zu der Lehre des Klerus, der gleichzeitig in dem Humanismus einen Kritiker fand. Auf zwei Seiten wurde so der Kreis, in welchem sich die Vorstellungen des Mittelalters begrenzten, durchbrochen und die neuen Gedanken fanden durch die Wiederauffindung und Verbreitung der Buchdruckerkunst leichter und allgemeiner überall Eingang. Die Kirche, Siegerin in dem langen und

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 446

1845 - Halle : Anton
446 feine Truppen größtenteils bis dahilf eroberte neapolitani- sche Gebiet (nur Calabrien und Sicilen hielten sich gegen ihn) gab er durch ein Decret vom 30ten März seinem Bruder Joseph als Königreich Neapel. Joseph zog am 13ten Mai als König in Neapel ein; das Königreich ward durchgreifend französisch organisirt und an die Spitze aller Zweige der Verwaltung wurden Franzosen gesielt. Ebenso ward nun das Gebiet von Massa di Carara mit Luea ver- bunden, und die französischen Gesezbücher so wie französi- sches Münzwesen wurden im Königreiche Italien so wie im Fürstentume Luca eingefürt. Das Fürstentum Wastall (Guastalla) ward von Napoleon seiner Schwester Pauline und deren Gemahl, dem Fürsten Borghese, als nach Pri- mogeniturrecht vererbbares Herzogtum und französisches Le- hen gegeben. Ueber Parmen und Placenz in änlicher dem Pressburger Friden. Die Engländer schiften sich nach Sici- lien ein. Der neapolitanische Hos, daran verzweifelnd, daß er sich allein gegen die Franzosen halren könne, floh am 23ten Jan. von Neapel nach Palermo, nur der Kronprinz als Vicekönig und Prinz Leopold bliben zurük. Die Vesten Civitclla del Tronto, Pescara und Gaeta besezte man; die übrigen Truppen vereinigle man in Calabrien unter Damas. Zu diesen lezteren giengen bald auch die Prinzen; die nördlichen Provinzen, die man preis gab, wurden ermant, sich beim Einmärsche der Franzosen ruhig zu halten. Massena hatte noch Verstärkungen an sich gezogen, und rükle in drei Colonnen in das Königreich ein. Am l4ten Februar zogen die Franzosen ruhig in Neapel ein — alle nördlichen Provinzen mit 'Ausnamc Gaetas unterwarfen sich. Civitella del Tronto, was sich am längsten hielt, ergab sich am 20tcn Mai. Selbst in Ca- labrien cinzudringcn ward anfangs leicht, da sich der Einwoner Schrecken bemächtigte und Damas kaum einige tausend Man zu- sammen zu halten vermochte. Auch dieser Nest ward bei Campo- tenese geschlagen und zerstreute sich. Ganz wenige entkamen mit Damas und den Prinzen nach Sicilien. Am l8:en Juli capitu- lirte auch Gaeta, nachdem der Prinz von Heßen-Philipstal, der es tapfer verteidigt, schwer verwundet worden war. Allein bald bcgan nun der Bandenkrieg. Alte Bandcnfürer wie Pansancra und Pane di Grano, neue wie Mccco, Santoro, Falsetli traten auf. Gelandete Engländer unterstüzten die Banden. Reynier ward nach Cantanzaro zurükgeworfen. Ganz Calabrien stund gegen die Franzosen auf, ein grausamer Volkskrieg, der alle vereinzelten französichen Posten aufrib, bcgan. Massena flirte lchvoo Man gegen die Calabresen. Die Engländer musten Anfangs Septem- der nach Sicilien zurük; aber die Banden und vile einzelne Ort- schaften hielten sich und hatten an den epidemischen Herbstfibcrn mächtige verbündete. Die Abruzzen hingegen wurden unterworfen und die Bandcnfürer: Rodio, de Donatis und Fra Diavolo ge- fangen und hingerichtet.

9. Abth. 1 - S. 356

1830 - Hannover : Hahn
356 Italien. Iii. Herzogthum Parma. Größe 107q. M. Gränzen in N. das Österr. Italien, in W. der Sard. Staat, in S. Toskana, in O. Modena. Eine fruchtbare Ebene an der S. Seite des -Po, die sich gegen S. zu Hügeln und zum Kamme der Apennin e n erhebt, unter denen in So. der Alpe di Succisio — 6200g., in S. der Orsaro — 5600g., in W. der Pen na — 5300g. Das Gebirge sendet nur kleine glüsse, die aber, wie alle Appenninenflüsse, trübes Wasser haben, als die Trebbia, Nura, Parma, Enza, Gränzfluß gegen Modena, und den Taro zum Po hinab. Boden und Produkte sind wie in der Lombardei, je- doch kein solcher gabrikfleiß und Verkehr; es fehlen hier die Kanäle und guten Landstraßen. Ackerbau und Viehzucht sind bedeutend; auch der Bergbau in den Apenninen liefert Eisen und Kupfer. Reiche Erdölquelle beim Dorfeamiand. Die E. — 430,000, sind ka- tholisch. — Im Mittelalter waren die berühmten gamilien der Este und Visconti Herren des Landes, bis der Papst Paul Iii. dasselbe 1543 zum Herzogthum erhob und seinen Sohn Peter garnese da- mit belehnte, dessen Nachkommen 1731 ausstarben. Darauf ward der Znfant Carlos von Spanien Regent, bis Kaiser Karlvi. und der König v. Sardinien das Land erhielten (1733). Im Aach- ner grieden, 1748, ward es wieder dem Spanischen Jnfanten Phi- lipp zu Theil. Nach dessen Sohnes Tode nahm es grankreich 1802 in Besitz, bis es durch den Wiener Congreß 1814 der Gemahlin Na- poleons, Marie Luise, übergeben wurde. Nach ihrem Tode erhält es der jetzige Herzog von Lucca, welcher dann Lucca an den Großherzog von Toskana und den Herzog v. Modena, die Böhmischen Güter aber an den Herzog v. Reichstadt abtreten wird. Das Land besteht eigentlich aus drei Herzogtümern: 1) Parma mit 8 Distrikten, 234,ooo €. — Parma am Flusse gl. M., 30,000 E. ist Residenz. Appellations- u. Revisionshof, Tribunal. Bischof. Univer- sität, gestiftet 1423, Akademie der Künste, Museum und Bibliothek, bo- tanischer Garten u. a. wissenschaftliche Anstalten, Ritterakademie. Be- rühmte Druckerei Bodoni's, der in 155 Sprachen und 215 verschiedenen Schriften druckt. Parma ist seiner Größe nach schlecht bevölkert und viele seiner Pallaste sind verödet. Der große Dom ist sehenswerth, so wie die Johanniskirche, der Pallast Farnese mit dem jetzt nicht mehr gebrauchten größ- ten Schauspielhause Italiens, 350f. lang, welches 9000 Menschen fassen soll. Seiden - u. a. Fabriken. Vor der Stadt der Pallast Giardino. Sieg der Franzosen über die Österr. 1743. — Lastet Guelfo. Prächtige Brücke. — Lustschloß Lolorno. — Borgolaro, Sitz eines Tribunals. — 2) piaccnza mit 5 Distrikten, 174,000 E.— piacenza am Po, 16,000e. Die Stadt hat bedeutenden Umfang und schöne Straßen, ist aber men- schenleer. In der Citadelle ist Österreichische Besatzung, da die Stadt durch ihre Brücke über dem Po und ihre Lage in militairischer Hinsicht wichtig ist. Das Schloß, zum Theil verfallen, der Pallast des Gouver- neurs. Bischof. Bibliothek, botan. Garten. In der Nahe das Schlacht-

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 253

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Neapel, Rom, Schweiz. Zweite Koalition. 253 §. 170. Zweite Koalition. Marengo. Hohenlinden. Friede von Liineville. 1798-1801» Als die Franzosen Herren von Oberitalien waren, suchten sie eine Gelegenheit, auch Mittel- und Unteritalien unter ihre Herrschaft zu bringen. Die Ermordung des Generals Düphot, bei der Unterdrückung einer republikanischen Bewegung in Rom, gab der französischen Regierung den erwünschten Anlaß, Rom durch Berthier zu besetzen. Die Paläste wurden ausgeplündert, Febr. 1798. der alte Papst Pius Vi. seiner weltlichen Macht beraubt und nach Va-lence in Frankreich abgeführt, wo er starb, und der Kirchenstaat als römische Republik erklärt. Der neue König von Sardinien, Karl Ema-19.Aug. 1799. nuel Iv., mußte Piemont an Frankreich abtreten und begab sich auf die20.März 1798. Insel Sardinien. In Neapel herrschte der schwache König Ferdinand und seine leidenschaftliche Gemahlin, Karolina, eine Tochter Maria Theresias. Diese bewirkte, daß ein neapolitanisches Heer unter dem östreichischen General Mack im Kirchenstaate einrückte und Rom besetzte. Aber die Franzosen unter Championnet verdrängten es wieder, rückten im Königreich Neapel ein, der geüngstigte Hof floh nach ©teilten, und Mack schloß mit Championnet einen Vertrag, wonach er den Franzosen die Festungen und 10 Millionen Franks überliefern sollte. Dies erregte einen Lazzaroni-Aufstand; Neapel wurde vom Volke genommen. Mack floh zu den Franzosen, Championnet erstürmte Neapel, und das Land wurde als parthenopäische Republik25.Jan. 1799. proklamirt. Als aber in diesem Jahre die Franzosen aus Oberitalien verdrängt wurden, konnten sie sich auch in Rom und Neapel nicht halten. Kardinal Ruf so erstürmte mit seinen Lazzaroni und kalabresischen Bauern Neapel, und 4000 Personen von Bildung und Ansehen hatten ihren Republikanismus mit dem Tode zu büßen. Die bourbonische Herrschaft ward wieder in Neapel hergestellt. Nun konnte sich auch die römische Republik nicht mehr halten, und Pius Vii. eröffnete feine Regierung im Vatikan. Leicht fand sich auch Gelegenheit, in die Verhältnisse der Schweiz sich einzumischen. Diese bestand damals aus der Eidgenossenschaft der 13 Kantone, in welchen einige Patrieierfamilien die Regierung bildeten, und einzelne Gebietstheile als förmliche Unterthanenländer behandelt wurden. So beherrschten die Berner Patricier das feit 1563 unterworfene Waadtland, das, ourch Stammverwandtfchaft an Frankreich gewiesen, von der dortigen Republik Befreiung erwartete und erhielt. Der französische General Brüne rückte in Waadtland ein, schlug die eidgenössischen Scharen nach heldenmüthigem Widerstand an mehreren Punkten zurück, besetzte Bern, leerte den dortigen reichen Schatz und das Zeughaus und nahm das Land durch Kontributionen und Plünderungen hart mit. Die Eidgenossenschaft wurde aufgelöst und dafür die untheilbar e helvetische Republik mit fünf Direktoren und zwei gesetzgebenden Räthen eingeführt. 29.Märzl798. Die Bewohner von Unterwalden griffen nochmals zu den Waffen. Aber ein furchtbares Gemetzel, das die Franzosen unter ihnen anrichteten, zwang sie zum Gehorsam. Die neue Verfassung wurde von Napoleon durch die sogenannte Media-tions-(Vermittlungs-)Akte dahin geändert, daß er die frühere Unabhängigkeit 1801. der Kantone wiederherstellte und an die Spitze der vereinigten Kantone die Tagsatzung mit einem Landamman stellte. Dieser fortwährende Umsturz bestehender Staaten und Regierungen, besonders die Veränderungen in Italien und Napoleons Expedition nach Ägypten veranlaßten Östreich und England, mit Rußland, Neapel und der
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18 5
19 50
20 6
21 48
22 61
23 107
24 55
25 716
26 451
27 894
28 398
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